Richard Klammer beeindruckt als Maler, Musiker und Mensch

Die Pop-Up Ausstellung mit Richard Klammer fand von 08. bis 10. Oktober im Schiffmeisterhaus in Ybbs statt.

Richard Klammer ist geboren am 22. Februar 1964 in Obervellach , Kärnten.

1978 – 1986 HTL Ortweinplatz Graz Matura

1986 – 1991 Studium Malerei Akademie der bildenen Künste Wien bei M. Prachensky, 1991 Diplom

Lebt als Maler und Musiker in Klagenfurt.
 Mitglied bei der Kustsportgruppe Hochobir (mit Uwe und Heiko Bressnik und Martin Dean) sowie als Musiker bei  „The Talltones“.

Richard Klammer, geboren 1964 in Obervellach, ist einer der bekanntesten Maler und Musiker, die Kärnten zu bieten hat. Seit seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Markus Prachensky, hat er konsequent an seiner künstlerischen Sprache gearbeitet und in vielen unterschiedlichen Werkgruppen ein vielfältiges – nie eintöniges – Oeuvre zu Stande gebracht. Seine Malerei ist motivbezogen, wobei die Wahl der Motive sich ständig verändert. Nicht nur in der Musik auch in der Kunst reizt er nichts bis zur „egozentrischen Wiederholung“ aus, immer gelingt es ihm neue aktuelle Details und Ansätze zu finden.

In vielen Ausstellungen sind seine abstrakten Farbimprovisationen zum Thema WASSER und BERGE, seine illusionistisch barocken HIMMELSBILDER mit Flugzeugen und Hubschraubern, und die humorvollen TIERPORTRÄTS gezeigt worden. Seit 2009 arbeitet er an der umfangreichen Serie der FAVELAS, einer architektonisch gesellschaftskritischen Momentaufnahme von weltweit wachsenden „Megacitys“ und ihren Armutsvierteln. Im Laufe von vielen einzelnen Werkgruppen sind aus den bunten baufällig fragilen „Shanty Towns“ auch schon mal perspektivische Plattenbauansichten und „Kleinmeiersiedlungen“ geworden und längst geht er einen Schritt über die Leinwand hinaus und „baut“ seine Favelas auch dreidimensional, als multiple Wandobjekte aus Karton und Holz. Die Bedeutung der Landschaft – rund um die eindringliche Architektur – hat in der letzten Zeit kompositorisch an Bedeutung gewonnen und so schließt sich der Kreise zu älteren Bildern mit dramatischen Wolkenstimmungen und leuchtenden Bergmassiven.

Als Hommage an seine Kindheit im Mölltal findet ein Motiv sich in allen Formaten immer mal wieder, die Kuh. Schlicht COW nennt er die Serie in Progress, in der er mit leichter Hand gemalt dem Thema „Porträt mal ganz anders“ nachgeht. Selbstbewusst tragen seine tierischen Hauptdarsteller ihren Kopf mit Festtagschmuck und posieren für Maler und Publikum, wie Pinupgirls im Seifenschaum.

Welches Thema Klammer auch immer wählt, die Gemeinsamkeit seiner Werke wird bestimmt durch eine ganz charakteristische malerische Handschrift, durch technische Brillanz und einen erfrischenden Hang zur Ironie. Seine Arbeiten sprechen eine ganz klare Sprache und machen deutlich, dass er sein Metier beherrscht und was versteht von Materialien, Bildaufbau, Komposition und dem subtilen Umgang mit Farbe. Darüber hinaus gelingt es ihm immer wieder ein ganz eigenständiges Verständnis von Wirklichkeit und Abbildung ins Bild einzubringen. Da zeigt sich ein Stück Freiheit und Freigeist in seiner Kunst, die zwar aus der klassischen Malerei kommt und nichts an Gegenstandsgenauigkeit vermissen lässt, aber dennoch einen schrägen Blick voller Power und Leidenschaft auf alles was er malt mitschwingen lässt. Das ist es, was seine Bilder so unverkennbar macht.

Wirklich bemerkenswert – in beiden seiner Metiers, der Kunst und der Musik – ist seine Unabhängigkeit von jeglichem Mainstream, die sich in der Vielfalt der einzelnen Themen und der Leichtigkeit seiner Malerei wiederspiegelt. An jedem einzelnen seiner Werke wird offensichtlich was sie verbindet: die Lust Richard Klammers am Arbeiten selbst, der Wunsch eines Solisten sich nicht einordnen und festmachen zu lassen und nicht zuletzt die unübersehbare Tatsche, dass er ein außergewöhnlich erfrischender zeitgenössischer Maler aus Kärnten ist.

Ulli Sturm

Bereits bei der Anlieferung der Werke aus Kärnten, Wien und dem Burgenland kam hoher Besuch. Anita Hohenberg, die Präsidentin des Vereines Atelier an der Donau sowie einige Vereinsmitglieder begutachteten gespannt die aus der Transportverpackung geschälten Gemälde. Beeindruckt ob der Qualität und Größe der Werke sagte Anita Hohenberg, diese Ausstellung müsse von Menschen mit sehr großen Wänden besucht werden.
Viele Besucher kamen das ganze Wochenende über, vor allem aber am Samstag Abend, als Richard mit der Band „THE TALLTONES“ für Stimmung sorgte. Der begnadete Jazzmusiker ist der Vokalist und Trompeter dieser Band. Die Besucher genossen den Abend mit einem Gläschen Wein und einige der Gemälde fanden ein neues zu Hause. Ein Ehepaar überlegte sogar, einen Umbau wieder rückgängig zu machen, um ein besonders großes Gemälde unterzubringen. Nachdem sie sich dagegen entschieden hatten, fragten sie den Künstler, ob er ein ähnliches Gemälde etwas kleiner anfertigen könne. Seine Antwort kam prompt, in zwei Jahren könne er damit anfangen, er habe viele Portraits zu malen. Sie fanden nach längerem Abmessen und überlegen dann ein Werk, das geradezu ideal in ihr Wohnzimmer passte wie eine Auftragsarbeit.


Stadträte Harald Ebert, Peter Blessky, Irene Kerschbaumer, der Künstler Richard Klammer, Bernhard Fleischanderl, Monika Sonnleitner-Temper (MOSOTE) und der Obmann des Atelier an der Donau Gerhard Maller